Verkehrsleiter/Verkehrsleiterin
Verkehrsleiter: Für welche Firmen sind sie notwendig?
Die Europäische Union hat im Jahr 2011 eine Verordnung verabschiedet, die vorschreibt, dass alle Unternehmen, die im Straßengüterverkehr und in der gewerblichen Personenbeförderung tätig sind, einen Verkehrsleiter besitzen müssen.
Diese Maßnahme wirkte sich erheblich auf Unternehmen aus, die bereits in diesem Bereich tätig waren. Viele von ihnen verfügten bereits über eine qualifizierte Fachperson, die ihre Aktivitäten überwachte. Diese Rolle müssen sie jedoch formalisieren, was zusätzliche Personalkosten mit sich bringen kann.
Dadurch wird jedoch sichergestellt, dass die gesetzlichen Vorschriften in allen Unternehmen einheitlich sind und eingehalten werden, was gleichermaßen zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden dient. Zum Glück sind Firmen, die nur als Werkverkehr Transporte betreiben, von dieser Regelung ausgenommen, da sie weder externe Passagiere noch Transportaufträge akzeptieren.
Für den Werkverkehr ist ab Mai 2022 auch ein Verkehrsleiter mit Gemeinschaftslizenz erforderlich. Dies gilt jedoch nur dann, wenn die Beförderung grenzüberschreitend erfolgt. Die Fahrzeuge, unabhängig davon, ob sie einen Anhänger haben oder nicht, müssen ein Gewicht zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen haben.
Die Tätigkeiten des Verkehrsleiters
Die „tatsächliche und dauerhafte Leitung der Verkehrstätigkeiten eines Unternehmens“ ist die Hauptaufgabe des Verkehrsleiters, wie es im Gesetz festgelegt ist. Aber die Verordnung enthält weitere Anweisungen. In Bezug auf externe Verkehrsleiter werden beispielsweise die folgenden Tätigkeitsbereiche genannt (siehe Artikel 4 Absatz 2):
• das Fahrzeuginstandhaltungsmanagement
• die Überprüfung von Transportverträgen und Unterlagen
• die grundlegende Buchhaltung
• die Anordnung von Ladungen und Fahrpersonal (Befolgung der Sozialvorschriften) und
• die Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Unfallverhütungsvorschriften und Ladungssicherung).
Es besteht die Möglichkeit, die Aufgaben innerhalb des Unternehmens zu übertragen; der Verkehrsleiter trägt die letztendliche Verantwortung.
Kurze Erklärung des Güterkraftverkehrs
Beim gewerblichen Güterkraftverkehr handelt es sich um eine besondere und streng regulierte Transportform, bei der die Transportunternehmen bestimmte Regeln befolgen müssen. Darüber hinaus müssen Personen, die Waren im Werkverkehr befördern, also Waren, die zum Verkauf oder zur betrieblichen Verwendung bestimmt sind, bestimmte Vorschriften befolgen. Sie sind aber nicht zwingend verpflichtet, einen Verkehrsleiter zu benennen.
Bei der zuständigen unteren Verkehrsbehörde muss ein Antrag auf Erteilung einer Güterkraftverkehrsgenehmigung eingereicht werden. Eine Genehmigung ist in der Regel erforderlich, bevor der Güterkraftverkehr aufgenommen werden kann. Die Genehmigung und die Eignung des Verkehrsleiters können unter gewissen Umständen oder bei Verstößen wieder entzogen werden.
Wie kann man sich für diesen Beruf qualifizieren lassen?
Um ein Verkehrsleiter zu werden, gibt es verschiedene Optionen, um das erforderliche Fachwissen zu erlangen. Es gibt viele Vorbereitungskurse, um eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer abzulegen, was eine Option darstellt.
Zum Nachweis der notwendigen Fähigkeiten können auch Speditionskaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Schienen- und Straßenverkehr (Fachrichtung Güterverkehr) oder Verkehrsfachwirt/-in als alternative Berufsfelder herangezogen werden.
Diese Anforderungen erfüllen auch ein Studium mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaft, Spedition und Logistik. Das einstellende Unternehmen entscheidet schließlich, ob die Person über die erforderlichen Kenntnisse verfügt, um als Verkehrsleiter tätig zu sein.
Persönliche Verlässlichkeit ist entscheidend
Für Unternehmer und Verkehrsleiter kommt der persönlichen Verlässlichkeit besondere Wichtigkeit zu. Um sicherzustellen, dass dies geschieht, müssen sie das Unternehmen gemäß den geltenden Regeln leiten können und gleichzeitig wirksame Dienstleistungen zur Wahrung der öffentlichen Interessen anbieten können.
Das heißt, sie müssen vor Beginn ihrer Tätigkeit ihre Verlässlichkeit beweisen, unabhängig davon, ob sie interne oder externe Mitarbeiter sind. So haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren Kunden ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, das über die bloße Befolgung der Regeln hinausgeht.
Die Zuverlässigkeit des Verkehrsleiters wird während der Prüfung der Bewerber anhand der Auszüge aus bestimmten Registern und Bescheinigungen bewertet, die er vorlegt. Diese Belege umfassen Führungszeugnisse der zuständigen Behörden, einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister und das Fahrereignungsregister (früher Verkehrszentralregister).
Außerdem muss der Antragsteller Vertrauenswürdigkeitsbescheinigungen des Finanzamtes, der Stadtkasse, der Sozialversicherung und der Berufsgenossenschaft vorlegen. Diese müssen mindestens drei Monate alt sein.
In anderen Worten: Um festzustellen, wie verlässlich die ausgewählten Verkehrsleiter tatsächlich sind, sind die Behörden gut vorbereitet.
Externe oder interne: Welche Voraussetzungen gelten für Verkehrsleiter?
Die Unternehmen haben zwei Möglichkeiten für die Verkehrsleitung: Sie haben die Wahl, einen Fachmann aus Ihren eigenen Reihen zu engagieren oder einen externen Verkehrsleiter zu beschäftigen.
Letztere sind professionelle Dienstleister, die alle verkehrsbezogenen Aufgaben für bis zu vier Kunden auf einmal übernehmen und sich mit den entsprechenden Geschäftsaspekten auskennen.
Ein externer Verkehrsleiter ist jedoch auf die Betreuung von insgesamt 50 Fahrzeugen begrenzt, um sicherzustellen, dass jeder Kunde die größtmögliche Aufmerksamkeit und Qualität der Dienstleistungen erhält.
Wie viel verdient ein Verkehrsleiter?
Als Verkehrsleiter hat man die Verantwortung, die Aktivitäten eines kommerziellen Verkehrsunternehmens zu leiten und zu koordinieren. Aber der Disponent ist auch ein ähnlicher Beruf in der Verkehrsbranche.
Die Gehälter können regional sehr unterschiedlich ausfallen, abhängig von der Arbeitsstelle. Beispielsweise kann jemand, der in Thüringen tätig ist, mit einem monatlichen Durchschnittslohn von 6.158 Euro brutto kalkulieren. In Baden-Württemberg verdienen Verkehrsleiter das höchste Durchschnittsgehalt für Verkehrsleiter in ganz Deutschland, nämlich bis zu 8.151 Euro pro Monat.
Auch die Berufserfahrung ist für das Gehalt eines Verkehrsleiters von großer Bedeutung: Personen mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung verdienen im Allgemeinen etwa 72,325 Euro pro Jahr, während Personen mit einer Berufserfahrung von mehr als neun Jahren mit einem Jahresgehalt von 94.140 Euro rechnen können.
Zusammenfassung
Insgesamt kann man sagen, dass ein Verkehrsleiter in jedem Transportunternehmen eine bedeutende Funktion hat. Er trägt zahlreiche Verantwortungen und gewährleistet unter anderem, dass die Transportfristen des Unternehmens eingehalten werden und die Fracht sicher und rechtzeitig geliefert wird.
Die Tätigkeit als Verkehrsleiter ist gleichermaßen herausfordernd und lohnend. Um Erfolg zu haben, sind Engagement und Ausdauer erforderlich. Dabei handelt es sich um eine Führungsposition innerhalb des Unternehmens, die sich auch in der Lohnspanne zeigt.